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INR und Zahnbehandlung – Was Sie wissen müssen

Viele Menschen, die Blutverdünner wie Warfarin nehmen, fragen sich, ob sie zum Zahnarzt können. Die Antwort hängt vom INR‑Wert ab – das ist die Messgröße für Ihre Blutgerinnung. Zu hoher INR bedeutet langsame Blutgerinnung, zu niedriger zeigt ein höheres Blutungsrisiko. In diesem Artikel erkläre ich, warum der INR wichtig ist, welche Werte sicher sind und wie Sie den Zahnarztbesuch optimal vorbereiten.

Warum der INR‑Wert wichtig ist

Der INR (International Normalized Ratio) gibt an, wie schnell Ihr Blut gerinnen kann. Ein Wert von 1,0 ist normal für Menschen ohne Gerinnungshemmer. Wer Warfarin oder ähnliche Medikamente nimmt, liegt meist zwischen 2,0 und 3,5, je nach Indikation. Beim Zahnarzt können Eingriffe wie Zahnreinigungen, Füllungen oder kleinere Eingriffe stattfinden, solange der INR nicht zu hoch ist. Ist Ihr Wert über 3,5, steigt das Blutungsrisiko erheblich und die meisten Zahnärzte raten zu einer kurzen Anpassung der Medikation.

Der Zahnarzt wird den INR häufig am Tag des Eingriffs prüfen oder ein aktuelles Laborergebnis verlangen. Damit können sie entscheiden, ob ein Eingriff sofort möglich ist oder ob er verschoben werden sollte. Wichtig ist, dass Sie Ihren Zahnarzt rechtzeitig informieren, wenn Sie Blutverdünner einnehmen – das spart Zeit und verhindert Missverständnisse.

Praktische Tipps für den Zahnarztbesuch

1. Laborwert rechtzeitig einholen: Bestellen Sie Ihren INR‑Test mindestens 24 Stunden vor dem Termin. Die meisten Labore bieten schnelle Ergebnisse, die Sie per Mail erhalten können.

2. Arztkontakt halten: Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder Kardiologen, bevor Sie die Medikation anpassen. Manche Ärzte reduzieren die Dosis für ein bis zwei Tage vor dem Eingriff und geben dann klare Anweisungen, wann Sie wieder normal einnehmen können.

3. Vollständige Medikation angeben: Neben Warfarin zählen auch Aspirin, Clopidogrel oder neue Antikoagulanzien zu den relevanten Medikamenten. Der Zahnarzt muss das ganze Bild kennen, um das Risiko richtig einschätzen zu können.

4. Nachsorge planen: Nach einem größeren Eingriff kann ein kurzer Druckverband aus Gaze helfen, die Blutung zu stoppen. Fragen Sie Ihren Zahnarzt, wie lange Sie diesen tragen sollten und ob Sie bei starken Blutungen sofort anrufen sollten.

5. Bleiben Sie ruhig: Ein leichtes Blutungsrisiko ist oft nicht gefährlich, solange Sie die Anweisungen befolgen. Viele Patienten berichten, dass sie nach einer kurzen Anpassung der Medikation problemlos behandelt wurden.

Wenn Sie diese Schritte beachten, können Sie sicher und ohne unnötige Verzögerungen zum Zahnarzt gehen. Auf unserer Seite finden Sie weiterführende Artikel zu verwandten Themen wie "Blutverdünner und Zahnmedizin" oder "Wie man den INR zu Hause testet". Schauen Sie vorbei, um noch mehr praktische Tipps zu erhalten.